Etappe 7: Über flimmernden Asphalt

Chalon-sur-Saône - Vichy: 162 km / 1793 hm

Nach einer wohltuenden Nacht und dem reichhaltigen Frühstücksbuffet des „Première Classe Hotels“ starteten wir ohne zwei unserer Mitstreiterinnen, die sich heute eine Pause gönnten, in den längsten und bisher heißesten Tag. 

Nachdem wir Chalon-sur-Saône hinter uns gelassen hatten, lernten wir erneut die Vor- und Nachteile von bergigem Terrain kennen. Denn so anspruchsvoll die Anstiege zunächst in den Weinbergen süd-westlich von Chalon auch waren, mindestens so idyllisch präsentierten sich dafür die Täler des Zentralmassivs. Kaum zu fassen, dass wir all die Höhenmeter aus eigener Muskelkraft und mit Willensstärke gemeistert haben!

Die folgenden Kilometer waren von dieser traumhaft schönen Szenerie dominiert, was die Fahrt sehr kurzweilig machte.


Nach ungefähr 45 Kilometern war die zweite Gruppe bereits auf der Suche nach einer Gelegenheit, die Wasservorräte aufzufüllen. Die Rettung kam unerwarteter Weise in Form von einigen Kindergartenkindern, die begeistert unsere Wasserflaschen füllten.

Nach 80 Kilometern erreichten wir den ersten mit unseren Begleitfahrtzeugen vereinbarten Pausenort an der Kirche „Saint-Jean-Baptiste“ in Volesvres. Dort erwartete uns nach einem kurzen, knackigen Anstieg unsere wohlverdiente Mahlzeit.


Trotz der Hitze lag uns auch der kulturelle Aspekt am Herzen und wir machten einen kurzen Abstecher zur romanischen Klosterkirche „Sacré-Coeur“ in Paray-le-Monial.


Angesichts der Länge der heutigen Etappe und der hochsommerlichen Temperaturen von gut 30 Grad Celsius legten wir diesmal zwei Pausen ein. Dies erlaubte uns nicht nur den Körper mit neuer Energie zu versorgen, sondern auch die Gesamtstrecke in mehrere Abschnitte aufzuteilen, was uns die Aufgabe mental leichter bewältigen ließ. Abgesehen von einer Reifenpanne legten wir die restlichen Kilometer bis zur zweiten Pause problemlos zurück.

Die zweite Pause machten wir unterhalb des Schlosses in Lapalisse, das majestätisch über den Dächern der Stadt thront. Hier luden wir nur kurz unsere Energiespeicher mit Cola und Co., Keksen und Obst auf, um auch die restlichen 30 Kilometer schadlos zu überstehen. 


Tatsächlich bewältigten wir den dritten Abschnitt wie im Flug und entdeckten schon bald unseren heutigen Etappenzielort mit der Bergkulisse der Auvergne im Hintegrund.

Für den mondänen Charme des Badeortes Vichy hatten nicht mehr alle Radexperten einen Blick übrig - von der zweifelhaften Geschichte dieses Ortes gar nicht zu sprechen.


Schließlich kamen wir erschöpft, aber glücklich in einem weiteren Hotel "Première Classe" an und wurden mit Pizza für unser Tagwerk belohnt - eine willkommene Abwechslung zu Baguette und Nudeln. ;-)

Nun übertraf unser Hunger selbst unsere eigene Vorstellung, sodass der Pizzabote bei der zweiten Bestellung mit der doppelten Menge anrücken musste.