Etappe 5: Halbzeit

Mulhouse - Besançon: 147 km / 420 hm

Unsere fünfte Etappe führte uns nach einer Nacht im Hotel Premiére Classe von Mulhouse durch das französische Jura nach Besançon.

Nachdem wir am Morgen noch unsere Fahrräder geputzt und kontrolliert hatten, starteten wir ein wenig später als die Tage zuvor um 9:20 Uhr.

Die Route führte uns recht schnell zu einem Radweg am Nebenkanal des Doubs. Hier konnten beide Gruppen sogar große Strecken zusammen fahren, wobei wir des Öfteren von Passanten angefeuert wurden. Als der geplante Radweg wegen Bauarbeiten unpassierbar wurde, zeigte uns ein einheimischer Rennradfahrer eine schöne Umgehungsroute, sodass wir ohne Verzögerung unsere Etappe fortsetzen konnten.

Nach einigen Kilometern stießen wir auf eine Besonderheit im Kanalsystem Frankreichs: eine Schleusentreppe. In Abständen von ca. 100 bis 200 Metern wurden immer wieder Schleusen eingebaut, um eine Anhöhe für die Schifffahrt passierbar zu machen. Noch heute schmücken Schleusenwärterhäuschen die Strecke am Rande des Kanals .

Nach Überwindung dieser Anhöhe legten wir mit beiden Gruppen einen kurzen Halt in Montbéliard für Videoaufnahmen ein, die in unserem Dokumentationsvideo zum Einsatz kommen sollen. Die zweite Gruppe fuhr sogleich weiter, während die erste ein Labyrinth entdeckte und es sich nicht entgehen lassen konnte, darin mit dem Fahrrad den rechten Weg zu finden. Nach und nach fanden wir alle in die Mitte. Selbst den Ausgang zu finden war trotz vereinzelter Orientierungslosigkeit recht schnell gemeistert.

 


Da sich die erste Gruppe durch diesen Exkurs ein wenig im Zeitverzug befand, traten wir umso kräftiger in die Pedale. Mit einem lauten Knall entwich binnen einer Sekunde die gesamte Luft aus dem Reifen des Chefs. Unser Pechvogel der letzten Tage, Lara, war heute unser Glücksbringer, hatte sie doch vorsichtshalber gleich einen Ersatzmantel in der Trikottasche mitgeführt, wodurch wir nur einen kurzen Boxenstopp einlegen mussten.

Die Mittagspause ließen wir uns natürlich nicht entgehen und verbrachten sie auf typisch französische Weise mit einem Picknick am Doubs. 

Das Glück der Tüchtigen war uns hold, da weitab der nächsten Dörfer oder gar Städte ein gut ausgestatteter Radladen direkt neben unserem Rastplatz lag. Dort konnten wir unser Ersatzteillager auffüllen.

 

 

Zum effektiveren Fahren radelten wir auf der malerischen Strecke am Fluss im Belgischen Kreisel und verloren dabei die hohen Kalkfelsen des Jura nicht aus dem Blick.


Der Nachmittag beider Gruppen wurde von je einer kleinen Eispause unterbrochen: einmal direkt am Flusslauf und einmal in Baume-les-Dames, wo die bunten Fenster der gegenüberliegenden Kirche Saint Martin bestaunt wurden.

Die restlichen Kilometer verkürzten sich manche, indem sie Kanons sangen und kleinere Wortspielchen machten. Dabei wurden natürlich die Signale und Zeichen immer gewissenhaft weitergegeben, um die Sicherheit der ganzen Gruppe zu gewährleisten.

Um 17:30 kamen wir schließlich nach satten 145 km am Campingplatz kurz vor Besançon an. Hier teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Die eine erledigte den Einkauf für das Abendessen, die andere erfrischten sich unterdessen im benachbarten Freibad.


Schließlich aßen wir zusammen im Freien, ließen dabei den Tag Revue passieren und organisierten den morgigen Tag, der nun nach 685 gefahrenen Kilometern unser erster Ruhetag sein soll. 

Datum: 16.07.2019, Carolin Fröhlich, Jonas Buggisch