Etappe 8: Königsetappe im Zentralmassiv

Vichy - Banize: 159 km / 2200 hm

Um die zweite schwere Prüfung in Folge erfolgreich meistern zu können, gingen wir sie genauso an, wie Etappe 7: frühzeitiger Start und zwei Pausen. Obwohl uns der gestrige Tag noch in den Knochen steckte, starteten wir energiegeladen und mit festem Willen in unsere „Königsetappe“, deren Profil uns einiges an Respekt einflößte.

Noch vor der Abfahrt wurden die Gruppenleiter getauscht, sodass zum ersten Mal Herr Endlich und Frau Löffler die Leitung von Gruppe eins und Melly und Herr Jechnerer die Leitung von Gruppe zwei übernahmen.

Nach noch nicht einmal zehn Kilometern kam uns der frühe Start zu Gute, da wir aufgrund einer Baustelle einen Umweg von circa acht Kilometern auf uns nehmen mussten.

Nachdem wir wieder auf die ursprüngliche Strecke zurückgekehrt waren, fuhren wir an großen Sonnenblumen- und Getreidefeldern vorbei und erspähten dabei sogar die weit entfernte Bergkette mit dem Puy de Dome in der Auvergne. Getrübt wurde diese Landschaftsgenuss nur, als die Schaltung unserer Teamkameradin Anja überraschend durchbrach. Glücklicherweise kam es jedoch nicht zu einem Unfall und sie konnte nach einer kurzen Wartezeit von einem unserer Begleitfahrzeuge eingepackt werden.


Nach einer langen rasanten Abfahrt in das Tal der Sioule folgten wir deren Lauf in einer Schlucht bis zum Pont de Menat, wo wir eine Römerbrücke besichtigten und dabei gleich von einem freundlichen Anwohner mit frischem Wasser und Eiswürfeln versorgt wurden. Die beeindruckende Kulisse der klaffenden Felswände imponierte uns Radlern sehr.


Nach den ersten 80 km erwarteten uns schon unsere Begleitfahrer in Espinasse mit dem Mittagessen. Die Pizza vom Vortag war natürlich schnell aufgegessen! Da der Vormittag bereits sehr anstrengend gewesen war, wurden nun erste Sitze in den Begleitfahrzeugen belegt. Ein Kümmerer der Kirche Saint Martin d‘Espinasse führte die Interessierten unter uns noch durch seine romanische Kirche, deren Grundmauern ins 12. Jahrhundert zurückgehen.


In Auzances, der Partnergemeinde von Roßtal, erweckte ein großes Wandgemälde unsere Aufmerksamkeit. Manche unter uns fühlten sich bei näherer Betrachtung an die Botschaft des Kleinen Prinzen erinnert.

Noch 20 Kilometer bis zur nächsten Rast bei Kilometer 130 in Bellegarde-en-Marche... Mit Wasser, Cola, Eistee und Süßem stärkten wir uns für die letzten knapp 30 km nach Banize. 


Wenige Kilometer vor der heutigen Ziellinie passierten wir das für seine Wandteppichindustrie bekannte Städtchen Aubusson.


Beim selbstgekochten Abendessen in unserer Herberge leistete uns dann sogar noch eine französische Familie Gesellschaft, die uns zur Begrüßung Willkommensgeschenke mitgebracht hatte. Wir kamen über das lang ersehnte Essen sehr gut ins Gespräch und blickten auch stolz und erleichtert darauf zurück, die Prüfungen der letzten beiden Tage mit Erfolg und Freude bestanden zu haben.


Datum: 20.7.2019, Carolin Fröhlich, Jonas Buggisch